„Piter“, wie die Einheimischen ihre Stadt nennen, könnte kaum gegensätzlicher sein: prunkvolle Paläste neben Plattenbauten, weiße Sommernächte über einer Stadt, die im Winter in Dunkelheit versinkt, und eine Geschichte, die zwischen Glanz und Tragik schwankt. Gegründet von Zar Peter dem Großen als „Fenster nach Europa“, ist Sankt Petersburg heute die zweitgrößte Stadt Russlands und eines der bedeutendsten Kulturzentren des Landes. Ob du dich für Geschichte, Architektur, Kunst oder einfach nur das besondere Flair dieser Stadt interessierst – hier gibt es viel zu entdecken.

• Imperiale Architektur: Prunkvolle Zarenpaläste, beeindruckende Kathedralen und ausgedehnte Parkanlagen
• Museen und Kultur: Weltklasse-Museen wie die Eremitage oder das Russische Museum
• Kanäle und Brücken: Das „Venedig des Nordens“ bietet malerische Wasserwege und unzählige Brücken
• Weiße Nächte: Ein Naturphänomen, bei dem die Sonne im Sommer fast nicht untergeht
• Lebendige Stadtviertel: Von historischen Gassen bis zu modernen Szenevierteln

• Gegründet: 1703 von Zar Peter dem Großen
• Einwohner: ca. 5,4 Millionen (Stand 2024)
• Fläche: ca. 1.439 km²
• Fluss: Die Newa durchzieht die Stadt
• Anzahl der Brücken: Über 340, darunter zahlreiche Klappbrücken
• Ehemalige Namen: Petrograd (1914–1924), Leningrad (1924–1991)
• UNESCO-Welterbe: Das historische Zentrum und 36 Vororte
• Spitzname: "Venedig des Nordens" wegen der vielen Kanäle
• Höchstes Gebäude: Lakhta Center (462 m) – das höchste Gebäude Europas
• Kältester Monat: Februar mit durchschnittlich -6 °C
• Weiße Nächte: Mitte Juni bis Anfang Juli, wenn es nachts kaum dunkel wird
• Metro-Tiefe: Eine der tiefsten U-Bahn-Systeme der Welt, mit der Station Admiralteyskaya auf 86 Metern Tiefe

5 kuriose Fakten über Sankt Petersburg

1. Katzen als Museumswächter
   Die Eremitage beherbergt nicht nur Kunstwerke, sondern auch eine Armee von rund 50 Katzen, die seit Jahrhunderten Mäuse im Museum fernhalten.

2. U-Bahn für Mutige
   Einige Rolltreppen in der Metro sind so lang, dass du bis zu drei Minuten brauchst, um von oben nach unten zu fahren.

3. Eine Stadt, die nie schläft
   Während der Weißen Nächte gibt es unzählige Veranstaltungen, und die Stadt bleibt 24 Stunden wach.

4. Die blutigste Belagerung
   Im Zweiten Weltkrieg wurde Leningrad (heutiges Sankt Petersburg) fast 900 Tage lang von der deutschen Wehrmacht belagert. Mehr als eine Million Menschen starben.

5. Straßen, die plötzlich die Richtung wechseln
   Einige Straßen ändern im Laufe ihrer Länge mehrmals den Namen – für Ortsfremde kann das ziemlich verwirrend sein.

1703 ließ Zar Peter I. eine Festung auf sumpfigem Land an der Newa bauen – der Beginn von Sankt Petersburg. Er wollte ein modernes, westlich geprägtes Russland schaffen und machte die Stadt zur neuen Hauptstadt des Zarenreichs. Die Bauarbeiten erfolgten unter harten Bedingungen, Tausende Arbeiter starben an Krankheiten und Erschöpfung.

Vom Glanz der Zarenzeit bis zur Revolution

Sankt Petersburg entwickelte sich schnell zu einer prachtvollen Metropole. Der Winterpalast, die Admiralität und die Kasaner Kathedrale entstanden. Doch das luxuriöse Leben der Oberschicht stand in krassem Gegensatz zur Armut der Arbeiterklasse. 1917 wurde hier die Russische Revolution ausgelöst – die Romanow-Dynastie endete, und die Bolschewiki übernahmen die Macht.

Leningrad: Krieg, Blockade und Wiederaufbau

1924 wurde die Stadt in „Leningrad“ umbenannt. Im Zweiten Weltkrieg erlebte sie eine der schlimmsten Belagerungen der Geschichte: Fast 900 Tage lang schnürte die Wehrmacht die Stadt ab, Hunderttausende verhungerten oder erfroren. Nach dem Krieg wurde die Stadt wiederaufgebaut und behielt ihren Status als kulturelles Zentrum der Sowjetunion.

Von Leningrad zurück zu Sankt Petersburg

1991, nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, entschied ein Referendum, dass die Stadt ihren ursprünglichen Namen zurückbekommt. Heute ist Sankt Petersburg eine moderne Millionenstadt mit einer einzigartigen Mischung aus Historie und Fortschritt.

Sankt Petersburg ist in 18 Bezirke (Районы, Rajony) unterteilt, die sich weiter in Stadtteile (Микрорайоны, Mikrorajony) gliedern. Hier eine vollständige Übersicht:

Sankt Petersburg ist eine Stadt der Paläste, Brücken und Kathedralen. Überall findest du beeindruckende Bauwerke, die von der glorreichen Zarenzeit, aber auch von der bewegten Geschichte der Stadt erzählen. Doch welche Sehenswürdigkeiten gehören unbedingt auf deine Liste?

Die berühmtesten Wahrzeichen von Sankt Petersburg

• Die Eremitage (Государственный Эрмитаж) – eines der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt
• Die Isaakskathedrale (Исаакиевский собор) – eine der größten Kuppelkirchen Europas mit spektakulärer Aussicht
• Die Auferstehungskirche (Храм Спаса на Крови) – bekannt für ihre bunten Zwiebeltürme und prachtvollen Mosaike
• Die Peter-und-Paul-Festung (Петропавловская крепость) – der Ursprung der Stadt und eine ehemalige Gefängnisanlage
• Der Newskij Prospekt (Невский проспект) – die wichtigste Prachtstraße mit prunkvollen Gebäuden und Geschäften
• Der Katharinenpalast (Екатерининский дворец) – Heimat des legendären Bernsteinzimmers in Puschkin
• Die Kasaner Kathedrale (Казанский собор) – eine der schönsten Kirchen mit beeindruckenden Kolonnaden
• Das Mariinski-Theater (Мариинский театр) – weltberühmt für seine Ballett- und Opernaufführungen
• Die Hebebrücken (Разводные мосты) – ein spektakuläres Schauspiel in den Sommernächten

Eine Route für deinen perfekten Sightseeing-Tag

Da Sankt Petersburg eine riesige Stadt ist, lohnt es sich, eine durchdachte Route zu planen. Hier ein Vorschlag für einen Tag voller Highlights:

Morgens:

• Starte an der Peter-und-Paul-Festung und genieße die Aussicht auf die Newa
• Spaziere zur Eremitage, besuche die wichtigsten Kunstwerke und schlendere durch den Winterpalast
• Gehe über den Palastplatz zum Newskij Prospekt

Mittags:

• Besuche die prächtige Kasaner Kathedrale
• Mache eine Mittagspause in einem der traditionellen Restaurants am Newskij Prospekt

Nachmittags:

• Bestaune die atemberaubenden Mosaike der Auferstehungskirche
• Fahre mit der Metro nach Puschkin und erkunde den Katharinenpalast

Abends:

• Genieße die Aussicht von der Isaakskathedrale zum Sonnenuntergang
• Besuche eine Vorstellung im Mariinski-Theater
• Erlebe das Öffnen der Hebebrücken gegen Mitternacht

📝 Tipp: Falls du im Sommer während der Weißen Nächte in der Stadt bist, lohnt es sich, eine Bootstour auf der Newa zu machen. So kannst du die beleuchteten Sehenswürdigkeiten und die sich öffnenden Brücken vom Wasser aus bestaunen!

Die russische Küche ist deftig, herzhaft und voller Geschmack. In Sankt Petersburg findest du sowohl traditionelle russische Gerichte als auch Spezialitäten aus anderen Regionen des Landes.

Borschtsch (Борщ) – Die berühmte Rote-Bete-Suppe

Diese herzhafte Suppe aus Roter Bete, Kohl, Kartoffeln und Fleisch gehört zu den bekanntesten Gerichten Russlands. Sie wird oft mit einem Klecks Sauerrahm serviert.

Pelmeni (Пельмени) – Russlands Antwort auf Ravioli

Gefüllte Teigtaschen mit Hackfleisch oder Pilzen, die oft mit Butter und saurer Sahne gegessen werden. Besonders lecker mit einer Prise Dill!

Blini (Блины) – Russische Pfannkuchen

Diese dünnen, weichen Pfannkuchen werden mit süßen oder herzhaften Füllungen serviert – von Kaviar bis hin zu Marmelade.

Piroschki (Пирожки) – Gebackene oder frittierte Teigtaschen

Gefüllt mit Fleisch, Kartoffeln, Kohl oder süßen Zutaten sind sie ein beliebter Snack.

Kwas (Квас) – Das russische Sommergetränk

Dieses leicht fermentierte Getränk aus Brot ist erfrischend und schmeckt leicht säuerlich.

Medowucha (Медовуха) – Russischer Honigwein

Eine süßliche alkoholische Spezialität, die es schon seit Jahrhunderten gibt.

Sankt Petersburg liegt im Mündungsdelta der Newa (Нева), die die Stadt durchzieht. Zusätzlich gibt es zahlreiche Kanäle, die der Stadt den Beinamen „Venedig des Nordens“ eingebracht haben.

Sankt Petersburg ist nicht nur ein kulturelles Zentrum, sondern auch eine der wirtschaftlich wichtigsten Städte Russlands.

Bevölkerungsstatistik – Wer lebt in Sankt Petersburg?

• Einwohnerzahl: ca. 5,4 Millionen (Stand 2024)
• Bevölkerungsdichte: ca. 3.750 Einwohner/km²
• Größte ethnische Gruppen: Russen (~90 %), Ukrainer, Tataren, Belarussen
• Durchschnittsalter: ca. 40 Jahre
• Amtssprache: Russisch

Industriezweige der Stadt

• Schiffsbau – Sankt Petersburg ist ein wichtiger Standort für Marine- und Frachtschiffbau
• IT & Technologie – Viele Start-ups und große IT-Unternehmen haben hier ihren Sitz
• Automobilindustrie – Fabriken von Nissan, Hyundai und Toyota
• Finanzwesen – Viele Banken und Versicherungen haben ihre russischen Zentralen hier
• Tourismus – Eine der meistbesuchten Städte Russlands

Wirtschaftliche Bedeutung

Als zweitgrößte Stadt Russlands ist Sankt Petersburg eine der wohlhabendsten Städte des Landes. Der Seehafen ist der wichtigste Hafen Russlands in der Ostsee und spielt eine große Rolle im internationalen Handel. Zudem gilt die Stadt als ein Zentrum für Bildung und Forschung – die Sankt Petersburger Universität zählt zu den renommiertesten Hochschulen Russlands.

Sankt Petersburg ist nicht nur für seine beeindruckende Architektur bekannt, sondern auch für seine vielfältigen Veranstaltungen. Von kulturellen Festivals bis hin zu spektakulären Feierlichkeiten bietet die Stadt das ganze Jahr über spannende Events.

Die wichtigsten Events in Sankt Petersburg

Während deines Besuchs gibt es unterschiedliche Richtungen, in die du gehen kannst, ganz davon abhängig, ob du alleine oder mit deinen Liebsten unterwegs bist. Damit du deine Erkundungstour besser planen kannst, haben wir hier ein paar Tipps für dich zusammengestellt.

Fünf Ausflugsziele in Sankt Petersburg

1. Puschkin & der Katharinenpalast
   Das berühmte Bernsteinzimmer ist hier zu sehen. Die Parkanlagen rund um den Palast sind ebenfalls sehenswert.

2. Peterhof
   Die Sommerresidenz der Zaren ist besonders für ihre beeindruckenden Springbrunnen bekannt.

3. Kronstadt
   Die historische Hafenstadt auf der Insel Kotlin bietet eine imposante Marinekathedrale und spannende Festungsanlagen.

4. Jelagin-Insel
   Perfekt für einen entspannten Spaziergang oder eine Bootstour. Hier gibt es auch ein Freilichtmuseum.

5. Der russische Polarkreis
   Falls du Zeit hast, kannst du von hier aus eine Tour ins nördliche Russland unternehmen – eine unvergessliche Erfahrung!

Drei Empfehlungen in Sankt Petersburg für Pärchen

1. Bootsfahrt auf den Kanälen
   Besonders abends, wenn die Stadt beleuchtet ist, bietet eine romantische Bootsfahrt eine tolle Atmosphäre.

2. Besuch der Isaakskathedrale zum Sonnenuntergang
   Von der Kuppel aus hast du einen der schönsten Ausblicke auf die Stadt.

3. Spaziergang durch die Petersburger Höfe
   Abseits der Touristenwege gibt es versteckte Innenhöfe, die voller Charme sind.

Drei Empfehlungen in Sankt Petersburg für Singles

1. Bar-Hopping auf der Rubinsteinstraße
   Hier findest du eine der besten Kneipenszenen der Stadt mit vielen hippen Bars.

2. Besuch eines Eishockeyspiels von SKA Sankt Petersburg
   Die Atmosphäre in der Gazprom Arena ist elektrisierend!

3. Moderne Kunst im New Holland Island
   Eine ehemalige Werft wurde in einen Kreativpark mit Galerien und Cafés umgewandelt.

Drei Empfehlungen in Sankt Petersburg für Familien

1. Der Leningrader Zoo
   Der älteste Zoo Russlands mit über 600 Tierarten ist ideal für Kinder.

2. Das Grand Maket Russland
   Eine riesige Modelllandschaft mit Miniaturdarstellungen ganz Russlands.

3. Interaktives Museum "LabirintUm"
   Ein Wissenschaftsmuseum, das speziell für Kinder gestaltet wurde.

Drei Hotelempfehlungen in Sankt Petersburg

1. Four Seasons Lion Palace (Luxus)
   Direkt im historischen Zentrum, mit fantastischem Spa-Bereich.

2. Nevsky Forum Hotel (Mittelklasse)
   Perfekte Lage am Newskij Prospekt und gutes Preis-Leistungs-Verhältnis.

3. Baby Lemonade Hostel (Budget)
   Eine stylische und günstige Unterkunft für Backpacker.

Regeln & No-Gos in Sankt Petersburg

• Kein Alkohol auf der Straße – Das Trinken in der Öffentlichkeit ist verboten und kann mit einer Geldstrafe geahndet werden.
• Metro-Etikette – In der Metro gibt es klare ungeschriebene Regeln: Man stellt sich auf der Rolltreppe rechts an, links wird überholt.
• Fotografieren in Museen – In einigen Museen ist das Fotografieren verboten oder nur gegen Gebühr erlaubt.

Öffentliche Verkehrsmittel in Sankt Petersburg

Die Stadt hat ein gut ausgebautes Verkehrsnetz:

• Metro – Schnellste und günstigste Möglichkeit, sich in der Stadt zu bewegen.
• Busse & Straßenbahnen – Gut für kürzere Strecken, allerdings oft voll.
• Taxis & Uber/Yandex.Taxi – Günstiger als in Westeuropa, aber du solltest die Preise vorher checken.

Das Wetter in Sankt Petersburg

So kommst du nach Sankt Petersburg

• Per Flugzeug: Der internationale Flughafen Pulkowo (LED) liegt ca. 23 km vom Stadtzentrum entfernt.
• Per Zug: Es gibt direkte Zugverbindungen von Moskau, Helsinki und anderen Städten.
• Per Fähre: Von Helsinki oder Tallinn kannst du mit der Fähre anreisen.